Die Branche steckt in einer Konsolidierungsphase

Im Bereich der Brandschutzplanung und anderer Brandschutzdienstleistungen arbeiten in Deutschland mehrere tausend Personen. Genaue Zahlen und Kennwerte sind schwer zu ermitteln, aber klar ist, dass die meisten von ihnen in kleinen Unternehmen oder als Soloselbstständige tätig sind. Es gibt nur einige mittelgroße Planungsbüros mit dem Schwerpunkt Brandschutz und außer den wenigen Prüforganisationen, die auch im vorbeugenden Brandschutz tätig sind, praktisch keine Konzernstrukturen. Auch große Generalplaner geben Brandschutzaufgaben immer noch gerne an externe Spezialisten raus.

Doch das ändert sich gerade. Vermehrt steigen Investoren in die Brandschutzplanung ein, Hersteller verleiben sich Planungsbüros ein und große Ingenieurdienstleister bauen Brandschutzeinheiten auf.

Einige Beispiele:

• Sommer 2022: Das Münchner Brandschutz- und Tragwerksplanungsunternehmen Sacher GmbH wird von der weltweit tätigen Ingenieur-, Architektur- und Managementberatung Ramboll Gruppe akquiriert.
• Frühjahr 2023: Die niederländische Normec Group übernimmt die Mehrheit der Anteile der hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH und der hhpberlin Prüfgesellschaft für Brandschutz mbh.
• Frühjahr 2023: Die svt Unternehmensgruppe (Hersteller im baulichen Brandschutz) erwirbt das Planungsbüro Endreß Ingenieurgesellschaft mbH Brandschutzsachverständige. Bereits 2021 hatte svt die SIGRA Brandschutz GmbH übernommen.
• Januar 2024: Apleona erwirbt die Erge Deutsche Brandschutz GmbH und erweitert sein Angebotsportfolio um Brandschutzsysteme.

Ein zweiter Faktor, der die Struktur des Marktes verändern wird, liegt in der Demografie begründet: Bis 2030 werden ca. fünf Millionen Menschen mehr in den Ruhestand gehen als in den Arbeitsmarkt neu eintreten. In den kommenden Jahren werden allein deshalb zahlreiche – vor allem kleinere – Brandschutzplanungsbüros schließen. Denn längst nicht jedes Unternehmen findet einen geeigneten Nachfolger, auch wenn die Auftragslage eine Fortführung oft hergeben würde.

Zusammengenommen zeichnet sich ab, dass wir künftig weniger Anbieter von Brandschutzplanung und verwandten Dienstleitungen in Deutschland haben werden. Dafür wird es mehr größere Unternehmen geben, für die die Brandschutzplanung oft eines von mehreren Geschäftsfeldern ist.