Das Weichschott und die falsche Leitungsabhängung

Fehler passieren immer wieder – auch im Brandschutz. Wir stellen in der Beitragseihe #verbockt Mängelbeispiele vor und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf. Dieser Fall wurde von Oliver Greßlehner eingesandt: Bei einer Abschottung wurden die durchgeführten Kabelbündel und Einzelleitungen nicht richtig befestigt.

Das Problem:

Abschottungen sind entsprechend ihren An- und Verwendbarkeitsnachweisen bzw. deren Leistungserklärungen einzubauen. Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist die sog. Abhängung der Leitungen vor und nach der Abschottung.

Dazu zeigt das Bild folgende Fehler:
1. Der Abstand der Befestigung des Kabelbündels ist zu groß.
2. Das Kabelbündel ist mit brennbaren Spanngurten befestigt.
3. Die im Hintergrund erkennbaren schwarzen Einzelleitungen sind gar nicht befestigt. 

Die Lösung:

Oft ist das wesentliche Problem die mangelnde Abstimmung und Kommunikation der einzelnen Gewerke untereinander. Viele Fehler und auch unnötige doppelte Handgriffe sowie Personal- und Materialressourcen könnten damit vermieden bzw. eingespart werden.

Leider ist in der Praxis das Unternehmen, das die Abschottungen herstellt, im Bauablauf oft an der letzten Stelle und baut mit seiner Leistung auf vielen für die fach- und sachgerechte Montage der Abschottungen entscheidenden Vorleistungen auf (wie in diesem Fall der Befestigung der Leitungen). Spätestens dann müsste das Abschottungsunternehmen seiner Warn- und Hinweispflicht nachkommen.

Die Behebung des Mangels ist denkbar einfach: Vor und nach der Durchführung durch die Wand sind die Kabel entsprechend dem verwendeten Weichschott mit einer nicht brennbaren Befestigung abzuhängen oder abzustützen. Diese Mehraufwendungen hätte man sich durch eine frühzeitige Abstimmung ersparen können.